In letzter Zeit habe ich wiederholt von Bloggern gehört die wegen ihres Blogs Probleme mit der Arbeit hatten. Bei zwei von den Blogs habe ich sonst selber regelmässig mitgelesen. Und ich finde es schade das die Beiden nun mit den Konsequenzen leben müssen. Denn eine freie Meinung sollte man auch vertreten dürfen.
Das bringt natürlich auch mich ein wenig ins Nachdenken. Immerhin schreibe auch ich ab und zu mal eine Story von mir und den Kunden. Und ich muss zugeben: meist kommt der Kunde nicht sehr gut dabei weg.
Nun kommt natürlich die Frage auf: wovor haben die Chefs denn bei Bloggern Angst?
Ganz klar: der eigene Betrieb soll immer im bestem Licht dastehen. Es soll keinerlei Geläster über Kollegen oder noch schlimmer: den Chef geben. Und auch Firmeninterna gehören nicht an die Öffentlichkeit.
Nur warum sind die Blogs da eine so besondere Sache? Ist es nicht das gleiche wenn jemand angsäuselt auf der Weihnachtsfeier über den Vorgesetzten lästert? Oder was ist anders daran wenn ein Mitarbeiter auf der Strasse einem Freund die neusten Betriebsnews erzählt?
Auf den ersten Blick nicht viel. Beides sind Beispiele für Dinge die man nicht tun sollte. Aber wenn man mal ein wenig genauer hinschaut gibt es beim Blogging doch einen feinen Unterschied: Man weis nie wer noch mitliest!
Da erfährt man so nebenher das es Kollegen gibt die mitlesen. Oder es gibt da doch den einen oder anderen Chef der nicht nur einen Computer hat, sondern auch nutzt.
Und wie die sich bei etwas zu provokanten Beiträgen fühlen könnten kann sich jeder selber vorstellen.
Man stelle sich einfach mal vor man findet herraus das sein Chef einen Blog hat. Und dort findet man einen Eintrag wie diesen:
"Herr (hier eigenen Namen einsetzten!) kommt jeden Tag mindestens 15 min zu spät. Und wenn das nicht genug wäre: dann schmeisst er sich an alle jungen Praktikantinen ran. Und das obwohl er verheiratet ist."
Ich habe mir diesen Eintrag jetzt mal ausgedacht, aber ich glaube keiner würde sich darüber freuen.
Wenn man das dann so betrachtet ist das Recht auf freie Meinung und das Recht auf Firmengeheimnisse und Privatsphäre nicht immer so einfach zu vereinen. Immerhin gibt es in jedem Betrieb genug Dinge wo man als Angestellter sich mal drüber aufregen möchte.
Aber was ziehe ich daraus für Konsequenzen?
Ich werde weiterhin die eine oder andere Geschichte von Kundenerlebnissen erzählen. Was es aber nicht geben wird (und gab) sind echte Namen von Kunden, Kollegen oder Betrieb. Und auch der
Spion Beobachter von
der Konkurrenz den Mitbewerbern wird hier nichts holen können.
Aber genug Sympathien für die Chefs gezeigt. Ich finde es schade das die Vorgesetzten teilweise so verstaubte Ansichten haben. Man kann doch einem Mitarbeiter eine 2te Chance geben. Statt die Blogger gleich als Psychopathen zu titulieren kann man ja auch nach anderen Lösungen suchen. Nicht umsonst halten sich manche Firmen sogar selber einen
Blog der von Mitarbeitern geführt wird. Auch wenn das nicht immer gut geht:
Das Konzept scheint zu funktionieren.
Und nicht nur das. Es gibt sogar die selber
bloggenden Chefs!
Und zu den aktuellsten Opfern unter den Bloggern: Lasst Euch nicht unterbuttern! Es gibt noch so viele Chancen im Leben!
Labels: Arbeit, Politik